Indonesische Teekultur

Indonesische Teekultur

Indonesische Teekultur

Indonesien, der Staat mit 17.508 Inseln, ist für tropische Strände, Regenwälder mit Tigern, Elefanten und Orang-Utans sowie seine riesigen Komodowarane bekannt. Vulkane bilden diese große Inselvielfalt in der Nähe von Indien. Die Inseln gaben mehr als 300 Volksgruppen eine Heimat, die ihre eigenen Sprachen und Lebensweisen entwickelten. Der Name Indonesien ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet indo = Indien und nesos = Insel. 

Was hat dieses Tropenparadies mit Tee zu tun?

Indonesische Teekultur – die Geschichte

Indonesien gehört nicht zu den Ursprungsländern des Teeanbaus. Daher gab es lange Zeit keine indonesische Teekultur. Die wenigsten Menschen verbinden daher Indonesien mit Tee. Und doch ist Indonesien heute weltweit der fünftgrößte Teeproduzent. Der Beginn liegt in der Kolonialzeit. Um 1600 beherrschten die Niederlande Indonesien und gaben ihm den Namen „Niederländisch-Indien“. Es war ihre erste Kolonie. Sie gründeten die Vereinigte Ostindische Companie (VOC) als Konkurrenz zur British East India Company der Engländer. Ihre Exportgüter waren Tabak, Kaffee, Chinin, Zuckerrohr und Gewürze. Die Niederländer versuchen in den Tropen, ihre Umgebung so ähnlich wie in ihrer Heimat zu gestalten. Die Häuser hatten Gärten und in den Orten legten sie Parkanlagen an. In den Gärten wuchsen die ersten Teesträucher wegen ihrer schönen Blüten. Die Samen der Teesträucher wurden als Blumensamen nach Südafrika und Europa exportiert.

Eine Züchtung hieraus ist die Kamelie. Zunächst bauten die Niederländer Gewürze, Tabak und Kaffee auf ihren Plantagen an. Sie wurden nach Europa importiert. 1600 experimentierten sie mit Teesamen. Das war jedoch erfolglos. Auch Anpflanzungen von Teesträuchern zeigten zunächst keinen Erfolg. Die Teepflanzen aus China und Japan waren an ein anderes Klima gewöhnt. Die niederländische Pflanzer-Familie Kerkhoven experimentierte ab 1880 auf ihren Plantagen mit Pflanzen aus Assam. Sie gediehen gut. Schon bald waren die Kerkhovens Teebarone mit Plantagen in West-Java im Hochland von Parahyangan. Sie exportierten den indonesischen Tee über Amsterdam und Rotterdam nach Europa. Die Tee-Dynastie Kerkhoven ist noch heute vielen Menschen in den Niederlanden bekannt.

Nachdem die Anbauflächen auf Java zu klein wurden, probierten die Niederländer auf anderen Inseln, Tee anzubauen. Lediglich auf Sumatra waren sie erfolgreich. Sie errichteten Plantagen im Norden Sumatras bei Medan und im Süden im Bergland bei Palembang. Die Bewohner entwickelten in dieser Zeit keine indonesische Teekultur, da Tee ausschließlich ein Exportgut war. Im 2. Weltkrieg brach der Teehandel zusammen. Erst 1984 begann mit staatlicher Unterstützung der Teeanbau und Export erneut. Die Teeplantagen sind mittlerweile teils in privater Hand, teils staatliches Eigentum.

Die Teeregionen

Heute wird indonesischer Tee auf den Inseln Java und Sumatra angebaut. Java ist eine vulkanische Insel, deren Vulkan immer noch aktiv ist. Der Boden besteht zu 20 % aus Humus. Die Vulkanasche ist ein hervorragender, natürlicher Dünger. Die Teepflanzen finden hier ideale Wachstumsbedingungen vor. Das Klima ist von einer Trockenzeit von Juli bis Oktober sowie einer Regenzeit im restlichen Jahr bestimmt. Die Temperatur ist relativ hoch. Auf Sumatra herrscht ein schwüles Tropenklima mit 95 Prozent Luftfeuchtigkeit bei etwa 25° bis 27° Celsius. In dem feuchtwarmen Klima kann der Tee das ganze Jahr über geerntet werden. Die Qualität wird als Standard eingestuft.

Indonesische Teesorten

Bis heute wachsen in Indonesien Teesträucher, die ursprünglich von der Sorte Assam stammen. Mittlerweile hat sich eine Teevielfalt herausgebildet. Von neuen indonesischen Teesorten stammen grüne, weiße Tees und Oolongs in hoher Qualität. Der Tee auf Sumatra erinnert im Geschmack an Assam-Tee. Für den Broken Orange Pekoe (BOP) werden die größten Blätter sowie einige Spitzen geerntet und gerollt. Der Tee auf Sumatra wird vor allem zu BOP verarbeitet. Die immer gleiche Qualität ist die Basis von Mischungen wie Ostfriesentee oder englischem Tee. Für den Grünen Tee werden möglichst kleine und zarte Blätter gepflückt. Sie werden nur getrocknet und nicht fermentiert. So bleibt das ursprüngliche Aroma der Blätter erhalten. Er gehört unbedingt zur indonesischen Teekultur. Java Red Tea wächst im Bergland von Java in 600 bis 1000 Metern Höhe. Der Tee mit seinen großen Blättern wird von Hand geerntet. Java Red Tea wird über einen langen Zeitraum hinweg fermentiert. Java Red Tea enthält fast keine Bitterstoffe. Er überrascht mit vielfältigen Aromen. Java Red Tea ist mild, weich und leicht erdig.

Java Red Tea ist ein schwarzer Tee von besonderer Qualität. Er ist ein einzigartiges Produkt der indonesischen Teekultur. Schwarzer Tee entsteht durch Fermentation. Die Teeblätter welken und werden anschließend gerollt. Dabei brechen die Zellwände auf und die Aromen reagieren mit der Luft. Dabei werden die Blätter dunkel und erhalten ihren typischen Geschmack. Dieser Tee gehört zum englischen Part indonesischer Teekultur. Für den Jasmintee wird grüner Tee mit frischen Jasmin-Blüten versetzt. Unter Zufuhr von leichter Wärme öffnen sich die Jasmin-Blüten und der grüne Tee nimmt ihren Duft auf. Bei hochwertigen Jasmintees werden die Blüten anschließend aus dem Tee entfernt. Die Chinesen fügten Jasmintee der indonesischen Teekultur hinzu. Weißer Tee besteht aus den jungen Blattknospen des Teestrauches, die von einem weißen Flaum bedeckt sind. Der Tee wird schonend getrocknet und oxidiert nur gering. Die Grundlage von weißem Tee sind hochwertige Teesträucher. Die Chinesen erfreuen sich an diesem Teil indonesischer Teekultur.

Oolong ist ursprünglich eine chinesische Art der Teeverarbeitung. Der Tee wird immer wieder leicht gerieben und geschüttelt. Dabei tritt die Blattflüssigkeit aus und oxidiert an der Luft. Die Blätter werden dabei dunkel. Der Geschmack von Oolong ist eine Mischung von grünem und schwarzem Tee.

Indonesische Teekultur 

Die Indonesier tranken ursprünglich keinen Tee. Der Tee wurde ausschließlich für den Export angebaut. Doch mit der Ankunft der Chinesen entwickelte sich die indonesische Teekultur. Die indonesische Teekultur ist so vielfältig wie das Land und seine Bewohner. Grüner Tee und Jasmintee wird von den Javanern und Sudanesen getrunken. Die Bewohner der Molukken bevorzugen gewürzten Tee mit Milch in der Art der Masala Tschais. Auch in Medan auf Sumatra wird der Tee mit Gewürzen und viel Milch getrunken. Die Bewohner der Großstädte und chinesischen Viertel trinken chinesischen Teearten wie Grüntee, Jasmintee und Oolong. 

Auf Java ist der Tee stark und süß. In Brastagi und den ehemaligen niederländischen Plantagen ist in den Gästehäusern und Pensionen Tee im englischen Stil erhältlich. Selbst im Dschungel gibt es Tee zu trinken.

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