Tee aus Albanien und albanische Teekultur

Tee aus Albanien und albanische Teekultur

Albanien, dieses Land zwischen Balkan und Adria, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. So wurde die Kultur vielfältig beeinflusst, auch die des Essens und Trinkens. Die Küche des Mittelmeeres, der südosteuropäischen Halbinsel und des Orients haben sie geprägt. Die Osmanen beherrschten das heutige Albanien beinahe ein halbes Jahrtausend lang. Sie brachten mit dem Islam unter anderem dessen Speisegewohnheiten und den hohen Stellenwert der Gastfreundschaft, die sich auch bis heute in der albanischen Teekultur zeigt. Am Nachmittag und am Abend wird mit der Familie und dem Freundeskreis Tee in geselliger Runde genossen. Genau wie in der Türkei kommt das Getränk oft aus zwei aufeinander passenden Kannen, einer größeren mit heißem Wasser und darauf einer kleineren mit starkem Konzentrat. In kleinen Gläsern wird beides miteinander nach Geschmack vermischt und gesüßt.

Er heißt Çaj rusit, russischer schwarzer Tee, nach der ursprünglichen Herkunft der Blätter, denn in den 40er bis 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts war Albanien ein Verbündeter der Sowjetunion. Schwarzer Tee wird gern getrunken und gilt als Zeichen herzlicher Verbundenheit und der Gastfreundschaft. Auch zu klassischen Desserts wird er gereicht, gerne zu  Revani, einem Gebäck, das unter anderem viel Honig und reichlich Walnüsse enthält.  

Wie Revani zubereitet wird? Das lesen Sie weiter unten.

Sehr oft ist allerdings Çaj mali gemeint, wenn von Tee aus Albanien die Rede ist. Über beide werden wir Ihnen hier berichten.

Çaj rusit

Er trägt also diesen Namen, weil er ursprünglich aus Russland eingeführt wurde. Heute kommt er auch zum Beispiel aus Sri Lanka. Unser Ceylon OP Dimbula Schwarztee eignet sich sehr gut. Dieses Getränk ist mehr als Tee, denn neben Zucker gehört auch Raki hinein. Vor allem im Winter dient es dazu, sich aufzuwärmen. Mit dem Islam ist das wenig vereinbar, aber Albanien ist heute ein überwiegend säkulares Land. Und sogar viele der dortigen Muslime sind nicht so sehr strenggläubig. Schließlich berauscht man sich ja nicht, wenn man ein Glas Tee mit Schuss trinkt, oder?

Und dazu? Revani!

Geben Sie ein Pfund Mehl mit einem Teelöffel Backpulver und einem halben Pfund Zucker in eine Schüssel. Ein halbes Pfund Butter kommt dazu, sechs Eier und ein Pfund Joghurt. Sahniger griechischer oder türkischer ist der richtige. Alles zusammen mit 150 Gramm Honig gründlich verrühren. Heben Sie 50 Gramm gehackte Walnüsse darunter. Füllen Sie diesen Teig in eine gefettete Kuchenform und backen Sie ihn eine gute halbe Stunde bei 180 bis 200 Grad. Nach dem Auskühlen können Sie das Werk mit Puderzucker bestäuben. Nein, die üppige Köstlichkeit ist der schlanken Linie sicher nicht dienlich, aber Sie essen es ja nicht alle Tage, sondern es ist etwas Besonderes. Es ist süß und fett und … macht glücklich.

Çaj mali

Tee aus Albanien, das ist fast noch häufiger der sogenannte Bergtee. Er wird nicht selten als das albanische Nationalgetränk bezeichnet und aus einer grüngoldenen Pflanze namens Sideritis hergestellt, die auch in anderen höher gelegenen Regionen Europas, Asiens und Nordafrikas wild wächst. Sie gilt als sehr gesund, als entspannend und entzündungshemmend. Auch die Verdauung soll sie günstig beeinflussen, und ihr werden sogar heilende Wirkungen bei Allergien und zu hohem Blutdruck nachgesagt, sogar bei Alzheimer und Osteoporose. Zweifelsfrei verbürgt ist ihr kräuterig-frischer und würzig-blumiger Geschmack. Er erinnert an Fenchel und Salbei und verfügt über eine leichte Süße, manchmal auch eine zarte Zitronennote. Sämtliche Pflanzenteile, Blüten, Stiele und Blätter, werden mit kochendem Wasser übergossen. Fünf Minuten dürfen sie mindestens ziehen. Lässt man ihnen mehr Zeit, etwa zehn Minuten, schmeckt der Tee angenehm erdig und niemals bitter.

 

Die albanische Teekultur ist bisher bei uns in Mitteleuropa weniger bekannt. Wir hoffen, wir konnten sie Ihnen etwas näher bringen und Ihr Interesse wecken.

 

 

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